In vielen Bands gibt es einen Schlagzeuger, einen Bassisten, einen Sänger und einen Gitarristen. Es gibt aber auch Bands, in denen zwei Gitarristen spielen, ein Lead- und ein Rhythmusgitarrist. Das klingt nach Konkurrenz und nach Disharmonie. Können zwei Gitarristen zusammen in einer Band spielen? Wenn ja, welcher Gitarrist übernimmt welchen Part? Steht der Leadgitarrist im Vordergrund oder doch eher der Rhythmusgitarrist? Vielfach gilt der Rhythmusgitarrist als der Schlechtere der beiden Gitarristen, aber ist das wirklich so?
Unsere Empfehlung
- Kirk Tatnall(Autor)
- Norbert Roschauer(Autor)
Strikte Arbeitsteilung
Wenn eine Band mit einem Lead- und einem Rhythmusgitarristen arbeitet, hat jeder seinen eigenen Bereich. Während der Leadgitarrist die markanten Parts eines Liedes spielt, unterstützt ihn der Rhythmusgitarrist dabei. Er greift das Tempo ebenso auf wie auch die Akkorde eines Songs. Salopp ausgedrückt „arbeitet“ der Rhythmusgitarrist für den Mann an der Leadgitarre, damit dieser mit einem Solo glänzen kann. Zusammen mit dem Schlagzeuger ist der Rhythmusgitarrist der wichtigste Mann in der Band, denn an diesen beiden orientieren sich alle anderen Bandmitglieder.
Was muss ein Rhythmusgitarrist können?
Wer behauptet, dass der Mann an der Rhythmusgitarre ein eher schlechter Musiker ist, der irrt sich. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn wer den Rhythmus vorgeben will, muss sehr musikalisch sein und die Gitarre beherrschen. Der Rhythmusgitarrist muss die Fähigkeit haben, die Akkorde und auch den Rhythmus aufzunehmen. Er muss den Sänger unterstützen und sollte stets mit dem Bassisten und dem Schlagzeuger auf einer Linie sein. Es ist der Rhythmusgitarrist, der das Timing vorgibt, ohne ihn macht in der Band jeder, was er will. Jeder Rhythmusgitarrist liefert der Band das Fundament, er bleibt dabei immer im Hintergrund und ist mit dem Bassisten die verlässliche Basis jeder Gruppe. Brad Whitford von Aerosmith ist einer der besten Rhythmusgitarristen der Welt, ebenso wie Gilby Clarke von Guns n’ Roses.
Die Aufgabe des Leadgitarristen
Wie der Name es schon vermuten lässt, der Leadgitarrist ist derjenige, der im Vordergrund steht. Er spielt die Melodielinien und hat die Soloparts. Die meisten Zuhörer hören nur den Klang der Leadgitarre, denn diese Gitarre macht ein Lied erst attraktiv. Es sind die Leadgitarristen, die sich auf viele Tricks verstehen, um in den Fokus zu rücken. Sie bestimmen unter anderem die Geschwindigkeit bei ihren Solos, sie sind lauter als der Rest der Band und schaffen es so, das Publikum für sich zu gewinnen. In den großen bekannten Rockbands stehen immer nur die Leadgitarristen im Vordergrund, dabei sind unter den Rhythmusgitarristen die wirklichen Könner. Wenn ein Leadgitarrist die Gitarre mit den Zähnen spielt, wollen das die Zuschauer sehen, der Mann, der im Hintergrund die Rhythmusgitarre spielt, wird dagegen kaum wahrgenommen.
Rein theoretisch kann eine Band auf einen zweiten Gitarristen verzichten. Wichtig ist nur der Mann, der die Rhythmusgitarre spielt. Er unterstützt die Band, er gibt das richtige Tempo vor und greift die Akkorde auf. Ein guter Rhythmusgitarrist ist mit dem Bassisten und dem Schlagzeuger synchron. Zusammen sorgen sie dafür, dass sich der Leadgitarrist in Szene setzen kann. Er ist so etwas wie das Aushängeschild einer Band, denn er steht im Mittelpunkt und hat die Solopartien.
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