Bei einer klassischen Gitarre neue Saiten aufziehen

Bei einer klassischen Gitarre neue Saiten aufziehen

Unter den Gitarren nimmt die Klassikgitarre eine Sonderstellung ein. Kaum eine andere Gitarre klingt so gut und hat ein so großes Klangvolumen wie die Gitarre, die nur für klassische Musik infrage kommt. Damit dieser Klang erhalten bleibt, muss der Gitarrenspieler alle zwei Monate neue Saiten aufziehen, denn die besonderen Saiten der Klassikgitarre verlieren sehr schnell ihre Stimmstabilität. Das ist ebenfalls ein Grund, warum neue Saiten aufziehen mehr als eine lästige Pflicht ist. Selbst wer nur selten auf der Gitarre spielt, muss alle acht Wochen neue Saiten aufziehen.

Die alten Saiten entfernen

Wer neue Saiten aufziehen will, muss zunächst die alten Saiten entfernen. Hier gilt: immer nur eine Saite nach der anderen entfernen und nicht alle Saiten auf einmal. Nur wer die Saiten einzeln wechselt, erhält das Spannungsverhältnis der Klassikgitarre, damit sie beim Stimmen immer stabil bleibt. Um die Arbeit ein wenig leichter zu machen, ist es eine gute Idee, eine sogenannte Saitenkurbel zu benutzen. Mit der Hilfe dieser kleinen Kurbel lassen sich die Saiten aufziehen und auch schnell wieder entfernen. Wer neue Saiten aufziehen möchte, sollte dabei unbedingt eine Halsstütze nutzen. Die Stütze verhindert, dass die Gitarre mit der Kopfplatte nirgendwo aufliegt.

Neue Saiten aufziehen

Sind die alten Saiten der Klassikgitarre entfernt, kommen die neuen Saiten zum Einsatz. Neue Saiten aufziehen erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl und Geduld. Zunächst die Saiten in die Saitenhaltung einfädeln, und zwar stets so, dass die neue Saite auf der anderen Seite rund zehn Zentimeter übersteht. Nun das kurze Ende unter das lange Ende der Saite biegen und es danach durch die entstandene Schlaufe wieder zurückführen. Um den Knoten zu befestigen, das kurze Ende zwischen der Kante des Saitenhalters und der Saite einklemmen. Ist der Knoten noch nicht fixiert, das Ende der Saite bitte mit dem Daumen festhalten. Jetzt den Knoten am langen Saitenende festziehen. Wichtig ist dabei, darauf zu achten, dass das kurze Ende der Saite nicht über die seitliche Kante der Saitenhaltung rutschen kann.

Was ist wichtig?

Damit nicht zu viel Saitenmaterial um die Mechanik der Gitarre gewickelt wird, die Saite nach dem Aufziehen mit zwei Händen zwischen dem Hals und der Saite spannen. Wichtig ist hier, dass die Saite gut festgezogen ist und nicht mehr verrutschen kann. Sind die Saiten erfolgreich aufgezogen, sollten sie gedehnt werden, nur so können sie die Stimmung behalten. Wenn es sich um Basssaiten handelt, darf die Saite auch ruhig etwas kräftiger gezogen werden. Zum Schluss die überstehenden Enden mit einem Saitenschneider abschneiden. Zuerst sollten die beiden Basssaiten und anschließend die Melodiesaiten an die Reihe kommen. Der erste Wechsel der Saiten ist eine Geduldsprobe, aber spätestens beim dritten Mal sitzt jeder Handgriff.

Fazit

Für eine Klassikgitarre sind Saiten aus Nylon die beste Wahl, sie klingen gut und lassen sich einfach wechseln. Wer neue Saiten aufziehen will, sollte die Gelegenheit nutzen und die Gitarre auch gleich pflegen. Daher ist es eine gute Idee, ein Poliertuch und eine spezielle Gitarrenpolitur zur Hand zu haben. Der Wechsel der Saiten macht es möglich, auch an den Stellen zu putzen und zu polieren, die sonst nicht so leicht zu erreichen sind.

Beitragsbild: @ depositphotos.com / cottonfioc

Bewertungen: 4.9 / 5. 216